Stadt Mindelheim
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Preisgeld energetische Sanierung des Maria-Theresia-Freibads
Mindelheim gewinnt beim Bundeswettbewerb "Klimaaktive Kommune 2022"
Mindelheim gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2022“. Die Auszeichnung wurde für die energetische Sanierung des Maria-Theresia-Freibads vergeben. Durch Investitionen der Stadt in moderne Technik kann das Bad jetzt weitestgehend klimaneutral betrieben werden.
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz 2022 in Berlin statt. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Deutschen Institut für Urbanistik mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.
Der Gewinn ist mit 25.000 Euro Preisgeld dotiert, das wieder in Klimaprojekte zu investieren ist. Erster Bürgermeister Dr. Stephan Winter freute sich sehr über die Auszeichnung. „Das Preisgeld nutzen wir zum Kauf eines Batteriespeichers für unsere Liegenschaften. Somit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: wir erhöhen den Eigenverbrauch unserer Photovoltaikanlage und steigern die Resilienz bei einem Blackout.“, so der Rathauschef.
Maria-Theresia-Freibad goes klimaneutral
Bei der Sanierung des Maria-Theresia-Freibades verfolgte die Stadt Mindelheim das Ziel, einen größtmöglichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das Vorhaben gelang: Das Bad wird seit 2021 fast klimaneutral betrieben. Der Weg dahin begann sogar bei der Bausubstanz: So wurden selbst das alte Fundament und das Betonbecken erhalten – hier konnte Mindelheim „graue Energie“ sparen. Ein großer Schwerpunkt in Mindelheim war es, Maßnahmen auszuwählen, die den Energiebedarf für den Schwimmbadbetrieb minimieren. Ein Herzstück ist die neue effiziente Wassertechnik, bestehend aus Umwälzanlage, Pumpe und Steuerungsanlagen, die flächensparend in das ehemalige Sprungbecken gebaut wurden. Hier arbeitet auch ein neuer Wasserfilter. Er erkennt den tatsächlichen Verschmutzungsgrad und reinigt nur bedarfsabhängig: Das spart Strom.
Durch ein neues Beckenwassermanagement wird zudem Energie gespart. Baulich wurden die Schwimmbecken und das Sprungbecken getrennt. Dadurch ergeben sich Einsparpotenziale, da die Becken unterschiedliche Temperaturniveaus haben und in Abhängigkeit der solaren Einstrahlung stufenweise erwärmt werden können. Das Sprungbecken dient auch als kostengünstiger Wärmepuffer: An heißen Tagen, wenn sich die anderen Becken durch die Sonneneinstrahlung stark aufheizen, kann kühles Wasser aus dem Sprungbecken eingeleitet werden und das Sprungbecken erhält warmes Wasser aus den anderen Becken.
Durch ein neues Beckenwassermanagement wird zudem Energie gespart. Baulich wurden die Schwimmbecken und das Sprungbecken getrennt. Dadurch ergeben sich Einsparpotenziale, da die Becken unterschiedliche Temperaturniveaus haben und in Abhängigkeit der solaren Einstrahlung stufenweise erwärmt werden können. Das Sprungbecken dient auch als kostengünstiger Wärmepuffer: An heißen Tagen, wenn sich die anderen Becken durch die Sonneneinstrahlung stark aufheizen, kann kühles Wasser aus dem Sprungbecken eingeleitet werden und das Sprungbecken erhält warmes Wasser aus den anderen Becken.
Die nach wie vor benötigte Wärmeenergie stammt aus zwei Quellen: Alle Gebäude wurden mit Solarabsorbermatten ausgestattet, die das Beckenwasser mit Hilfe der Sonnenstrahlen erwärmen. Und wenn die Sonne mal nicht in ausreichendem Maße strahlt, arbeiten zwei Wärmepumpen mit Umweltwärme aus dem nahegelegenen Mindel-Kanal und der Umgebungsluft. Der Strom für den Wärmepumpenbetrieb und für die Beleuchtung kommt ebenfalls aus der Sonne. Dazu wurden eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage sowie Einzelmodule auf den Umkleidekabinen installiert. So ist dieses Bad jetzt weitestgehend energieautark.
Bei den Planungen legte die Stadt auch Wert auf eine möglichst klimafreundliche Anreise zum Freibad. Daher bietet sie den Dauerkartenbesitzenden sogenannte Depotkabinen zur Lagerung von sperrigen Utensilien an. Mit diesem Angebot rechnet die Stadt damit, dass mehr Badegäste mit dem Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen anstatt mit dem Auto.
Im Austausch zu neuen und nachhaltigen Lösungen
Schwimmbäder sind in Kommunen häufig einer der größten Energieverbraucher, etwa um das Wasser zu erwärmen und zu reinigen oder aber bei der Beleuchtung. Für die nachhaltigste Lösung erstellte Mindelheim umfangreiche Studien und tauschte sich mit anderen Kommunen zu dem Thema Schwimmbadsanierung aus. Die frühzeitige Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Klimaschutz, den Bademeister*innen und dem Energieteam der Stadt hat hier sich bewährt. Alle relevanten Aspekte der energetischen Sanierung wurden ausführlich diskutiert. Das Rad muss nicht neu erfunden werden: Andere Kommunen können auf die Studien und Erfahrungen, die Mindelheim mit den eingesetzten Technologien macht, und die Daten aus dem Energiemanagement zurückgreifen.
Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“
Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. In diesem Jahr wurden insgesamt 107 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Stadt Mindelheim hat sich mit dem Projekt „Energetische Sanierung des Maria-Theresia-Freibads“ in der Kategorie „Ressourcen- und Energieeffizienz“ beworben. In dieser Kategorie gab es Bewerbungen, aus denen drei Gewinnerprojekte ausgewählt wurden. Weitere Informationen zum Wettbewerb und zum ausgezeichneten Projekt unter: https://www.klimaschutz.de/wettbewerb2022
Weitere Informationen zur Preisverleihung auf der Kommunalen Klimakonferenz unter: https://www.klimaschutz.de/klimakonferenz2022